Projekt «Klassenweiher»
Das Projekt
Im Klassenweiher Projekt geht es darum, dass Schulklassen der Region Basel neue Lebensräume für Amphibien schaffen. Durch den Bau von Weihern und anderen Kleinstrukturen entstehen nicht nur neue Lebensräume, Link sondern es entsteht eine regelrechte Vernetzungsachse. Diese Achse führt entlang der beiden Stromleitungen der IWB. Neben dem Verlust von Lebensräumen ist die fehlende Vernetzung das Hauptproblem der aktuellen Biodiversitätskriese. Durch den fehlenden Genaustausch werden Populationen anfälliger auf externe Schocks wie Krankheiten oder den Klimawandel. So sind im Kanton Baselland von den 11 hier einheimischen Amphibienarten alle gefährdet und 9 stehen auf der roten Liste. Die Stromleitungen der IWB queren wichtige Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung (Herzogenmatt, Ziegelei Oberwil, Steinbruch Andil, Mooswasen, La Réselle). Mit dem Bau dieser Tümpel entlang der beiden Stromleitungen entstehen neue Trittsteinbiotope, welche dabei helfen, die isolierten Populationen zu vernetzen. Im Projekt Klassenweiher, können Schülerinnen und Schüler der Region Basel durch ihre gemeinsame Arbeit, den in der Region stark gefährdeten Amphibien helfen und so die Biodiversität fördern.
Temporär wasserführende Gewässer
In der Projektwoche bauen wir kleine Weiher, welche vom Regenwasser gespiesen werden. Diese Weiher werden dadurch nur temporär Wasser führen. Typischerweise trocknen sie jährlich einmal oder sogar mehrmals aus. Sie führen also nur während Wochen bis Monaten Wasser. Dies ist eine Chance für viele Amphibien. Libellen- und Käferlarven, aber auch Fische fressen Amphibienlarven. Daher werden sie als Fressfeinde der Amphibien bezeichnet. Wenn ein Gewässer austrocknet, sterben die Fressfeinde der Amphibien. Wenn sich ein Gewässer nach dem Austrocknen über den Winter wieder füllt, ist dies für Amphibienlarven geradezu ideal. In einer solchen Situation können Amphibien im Frühling ihre Eier in ein Gewässer ablegen, in welchem es noch keine Fressfeinde hat. So überleben viele der Amphibienlarven und können sich in einen Frosch, eine Unke, eine Kröte oder einen Molch verwandeln.
Teil eines grossen Stromtrassenprojektes
Neben dem Bau von Weihern unter den Strommasten, wird an geeigneten Stellen die gesammte Fläche unter den Stromleitungen für die Natur aufgewertet. Wenn Stromleitungen durch den Wald führen, wird im Niederhaltungsbereich direkt unter den Leitungen, der Jungwuchs alle 12 Jahre mit grossen Maschinen zurückgeschnitten. Bei diesem konventionellen Trassenmanagement entsteht eine lineare Schneise, welche für die Natur nur einen sehr geringfügigen Nutzen hat.
Beim ökologischen Trassenmanagement (ÖTM) wird die Schneise unter der Leitung nicht "nur" technisch als Niederhaltungszone sondern auch ökologisch als ein wertvoller Lebensraum verstanden. Beim ÖTM wird direkt unter der Leitung ein Krautstreifen angelegt. Dieser wird jährlich gemäht und bietet für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Während es beim konventionellen Trassenmanagement zu einer linearen Grenze zwischen dem Wald und der Niederhaltungszone kommt, wird beim ÖTM ein stufenweiser Übergang vom Krautstreifen zum Wald angestrebt. Solche Übergangsbereiche, auch Ökotone genannt, bieten extrem vielfältige Lebensbedingungen, weshalb sie oft sehr artenreich sind. Der Krautstreifen wird jährlich zur Hälfte gemäht. Solche halboffene Korridore ermöglichen das Vorkommen von Wald- und Offenlandarten und sind als Lebensraum und für die Vernetzung besonders wertvoll. An ausgewählten Standorten wird die Kernzone mit Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen, Weihern oder offenen Grasflächen ergänzt.